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eggs und hopp
Hallo Carola,
nö, eigentlich bin ich wohl wirklich keine typische "Bodenhalterin".
Ich habe da eh noch ganz andere Probleme. Um Legehennen rentabel zu halten, sollte man (laut Lehrbuch) die Hühner nach 1 Jahr Legetätigkeit schlachten, da sie dann mit dem Legen nachlassen und nicht mehr "rentabel" sind.
Oje, ich kann doch keine Tiere schlachten :(

Also behalte ich die Hühner, bis sie eben von selbst sterben.
Wenig professionell, ich weiss ;)
Aber im Ernst, über Hühner etwas schreiben ... die Hühnerhaltung ist eigentlich total unspektakulär.
Ich kaufe die Tiere bei Hühnerhöfen in unserer Gegend.
Man könnte sagen, ich rette sie vor dem KZ-Schicksal, da die Höfe, die große Hühnerpopulationen haben, alle Hühner die nicht verkauft werden, in ihre Legebatterien stecken.
Ich habe bei uns noch keine großen Höfe mit Freilandhaltung oder auch nur Bodenhaltung gesehen.
Legebatterien sind nicht so arbeitsintensiv und im Endeffekt auch billiger.
Diese Aussage ist eine reine Feststellung und keine Bewertung ;).
Ich halte meine Hühner in einem Raum direkt am Haus (altes Bauernhaus :().
Eine Seite besteht nur aus einer breiten Fensterfront (Südseite). Wenn die Sonne im Winter scheint, ist das wunderbar, dann wird es im Stall schon etwas wärmer als sonst.
Bei schönem Wetter können die Fenster aufgemacht werden, da noch zusätzlich Fliegengitter in die Fensterrahmen engespannt sind. Im Sommer werden die Fenster ganz ausgehängt.
Über etwa die Hälfte der Bodenfläche steht eine sogenannte Kotkiste. Das ist einfach eine grosse Kiste aus Holz, oben mit Gitter abgedeckt und darüber befinden sich die Sitzstangen.
Die andere Hälfte des Bodens ist mit Sägespänen und Stroh eingestreut. Dort können die Tiere scharren oder ein Staubbad nehmen.
Und eben dort liegt der Hund begraben.
Der Scharraum muss regelmässig ausgemistet werden, damit die Einstreu nicht klumpt.
Das macht natürlich Arbeit, die ein Batterie-Betreiber nicht hat.
Dort kann man die ganze Sache ziemlich gut automatisieren.

In einem abgetrennten Raum stehen die Legenester.
Dort setzt sich eine Henne rein, wenn sie ein Ei legen muss/möchte.
Am Abend sammle ich die Eier dann aus den Nestern.

Das alles macht Arbeit und kostet Geld.
Bei der Freilandhaltung wird das alles noch weiter getrieben.
Wenn ich die Freilandhaltung ernstnehme, brauche ich pro Huhn etwa 6 Quadratmeter bewachsenen Auslauf und nochmal 6 Quadratmeter um abwechseln zu können, da durch das Scharren der Bewuchs kaputt geht.
D.h. pro Huhn 12 Quadratmeter Freiland, das angesät und gepflegt werden will.
Das Ganze dann noch direkt am Stall, da ich die Hühner ja nicht täglich zum Auslauf tragen kann.
Für den Winter brauche ich dann einen genügend großen Stall, möglichst zusätzlich mit überdachtem Auslauf.
Und das alles dann um sich von den Kunden sagen zu lassen, dass die Eier mit 35 oder 40 Pfennigen viel zu teuer sind.
Ich kenne Leute, die beschweren sich, dass seit 1950 die Eier doch tatsächlich im Handel um sage und schreibe 5 Pfennig teurer geworden sind !!
Aber jeder will die höchste Qualität und artgerecht soll es sein und toll schmecken soll es, aber es darf nichts kosten.

Carola, Du sagst, die paar Pfennig sollten einem das wert sein.
Natürlich, aber es hört ja nicht bei den Eiern auf.
Nein, ich werde jetzt bestimmt nicht behaupten, dass ich so viel besser bin.
Ich gehe auch beim A*di einkaufen, habe halt das Glück, die Eier zumindest einigermaßen mit ruhigem Gewissen essen zu können, da es die eigenen sind.
Gemüse und Käse holen wir oft (nicht immer - weil auch für immer "zu teuer") auf einem befreundeten Bioland-Hof.
Das Fleisch produzieren wir auch selbst (Mutterkühe), aber davon habe ich persönlich jetzt weniger etwas, da ich Vegetarier bin.
Oops, jetzt bin ich ziemlich abgeschweift, aber ich hoffe, Du verstehst, was ich damit sagen will.

Jetzt aber wieder zurück zu den Hühnern.
Weil es im Winter ziemlich kalt wird bei uns ( 20 Grad Miese sind keine Seltenheit), hänge ich von Herbst bis Frühjahr eine Rotlichtlampe im Stall auf, damit das Trinkwasser nicht einfriert.

Das Halten von Hühnern gehörte auf dem Hof schon immer dazu, und ich habe es wie selbstverständlich weitergeführt, als mein Freund den Hof von den Eltern uebernommen hat.
Ich bin nicht 100% glücklich über die Bodenhaltung, Freilandhaltung wäre mir auch am liebsten.
Aber wir können die Hühner nicht mal ums Haus rennen lassen, da eine vielbefahrene Strasse am Haus vorbeiführt.
Einen Stall auf die grüne Wiese zu bauen kommt im Moment auch nicht in Frage, weil die gesamte Infrastruktur dazu fehlt. Ich wüsste schonmal gar nicht, wie ich das Wasser zu den Hühnern bringen sollte.
Ausserdem kostet so ein Stall, auch wenn man ihn selber baut, ziemlich viel Geld.
...

den Brief setze ich hier rein, weil man einiges über die Hühnerhaltung erfährt
- anonym, da die Mailadresse beim Arbeitgeber liegt
:-)